Sitters
Sitters, mit seinen 98 Einwohnern (Einwohnerstatistik VG Nordpfälzer Land, Stand 31.12.2019) ist die kleinste Gemeinde der Verbandsgemeinde Nordpfälzer Land und liegt in Sichtweite der Burgruine "Moschellandsburg" an der L 379, die auch den alten und neuen Ortsteil trennt.
In der Sprachforschung wird der Ortsname vom mittelhochdeutschen Wort "sidvertes", das "seitwärts Liegende", abgeleitet. Professor Christmann gibt ihm die Bedeutungsnuance: das Kleine, das wenig Bedeutende. Klein und unbedeutend muss ja nicht unbedingt von Nachteil sein, im Gegenteil. Pfarrer Georg Ludwig Ney bemerkt in der Pfarrchronik von 1834, dass Sitters in den Kriegen vergangener Jahrhunderte die gewaltsame Zerstörung erspart blieb.
2,63 km² groß ist die Gemarkung der Gemeinde, davon werden 165 Hektar als Acker- und Grünland genutzt. Rund 77 Hektar Wald gehören dazu. Die Landwirtschaft, die auch früher hier dominierend war, spielt heute allerdings keine große Rolle mehr. In der Gemeinde gibt es eine Heizungsbaufirma, eine Abdichtungsfirma sowie ein Ökobaustoffgeschäft, dass allerdings Ende des Jahres schließen wird. Auch die einstige Elektrobaufirma im Ort gibt es nicht mehr. Dafür hat Sitters aber auch noch einen Reiterhof mit Ponys, den Gäste gerne besuchen können, zu bieten.
Sitters hat sich zur Wohngemeinde gewandelt. Als Wohnort ist die Gemeinde attraktiv, sie liegt inmitten der Natur, umgeben von wunderbaren Wanderwegen und die Preise sind im Vergleich zur Stadtnähe moderat.
Überragt wird der Ort vom Turm der kleinen evangelischen Kirche, die 1846-1849 erbaut wurde. Im Mittelpunkt der Gemeinde steht das 1846 erbaute ehemalige Schulhaus, das nach einigen Umbauten als Dorfgemeinschaftshaus genutzt wird. Auch ein Kinderspielplatz ist vorhanden, ein Jugendraum sowie eine Feuerwehrgarage – alles von den Bürgerinnen und Bürgern in Eigenleistung gebaut. Denn genau das ist es, was das kleine Sitters ausmacht: Der große Zusammenhalt. Das kann man auch jedes Jahr anlässlich der Kerwe spüren. Was in Sitters über die Kerwetage los ist, findet man selbst in größeren Gemeinden recht selten. Gemeinsam wird alljährlich ein Umzug auf die Beine gestellt, der sich sehen lassen kann.
Abgesehen von der Kerwe ist auch der Friedhof in Sitters einen Besuch wert. Klingt zunächst etwas seltsam, ist aber tatsächlich so. Denn dort befinden sich mehrere sehenswerte alte Sandstein-Grabsteine, die von herausragender Handwerkskunst zeugen und unter Denkmalschutz stehen. Hier hat sich der Gemeinschaftsgeist einiger Bürger und des Gemeinderates ebenfalls bewährt. Auch im privaten Bereich wurden erhebliche Anstrengungen unternommen, die Dorfverschönerung voranzutreiben. Mehrere Häuser in der kleinen Gemeinde sind zu wahren Schmuckstücken geworden.