Schönborn
Von einer einstig guten Quelle, einem "schönen Born", soll der Ort, erstmals 1437 genannt, seinen Namen erhalten haben. Schönborn hat viel seiner Ursprünglichkeit bewahrt und macht seinem Namen alle Ehre: Liebevoll restaurierte Gebäude, historische Bausubstanz, mit wildem Wein bewachsene Gemäuer, bunte Bauerngärten und idyllische Ecken bestimmen das Ortsbild. Rund 140 Einwohnerinnen und Einwohner zählt die 261 ha große Ortsgemeinde, die ca. 440m/NN auf der Nordseite einer Erhebung westlich von Rockenhausen liegt.
Schönborn gehörte bis Ende des 18. Jahrhunderts zur reichsunmittelbaren Herrschaft Reipoltskirchen, die zuletzt gemeinschaftlicher Besitz der Fürsten von Isenburg-Büdingen und der Grafen von Hillesheim war. Nach 1792 wurde die Region im Ersten Revolutionskrieg von französischen Truppen besetzt und nach dem Frieden von Campo Formio (1797) annektiert. Von 1798 bis 1814 gehörte Schönborn zum französischen Departement Donnersberg und war dem Kanton Rockenhausen zugeordnet. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen und einem Tauschvertrag mit Österreich kam die Region 1816 zum Königreich Bayern. Ab 1818 war die Gemeinde Schönborn dem Landkommissariat Kirchheim im bayerischen Rheinkreis, später dem Bezirksamt Kirchheimbolanden zugeordnet, aus dem 1938 der Landkreis Kirchheimbolanden hervorging. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Schönborn innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz und gehörte bis 1968 zum Regierungsbezirk Pfalz. Seit 1969 gehört die Gemeinde zum Donnersbergkreis.
Schönborn ist ein sogenannter Haufendorf, dessen Aussicht bis weit in den Taunus und den Hunsrück reicht. Der Ort wird von seinen Einwohnerinnen und Einwohnern gepflegt und von vielen Durchreisenden oder Besuchern dafür gelobt. Schönborn ist umgeben von vielen kleinen und großen Quellen, von der eine auch den Ortsnamen prägte. Der Heiligenborn dient als stärkste Quelle der Trinkwasserversorgung.
Was die Infrastruktur des Ortes anbelangt, kann Schönborn eine Gemeindehalle vorweisen, die von den örtlichen Vereinen wie dem Männergesangsverein, dem Tischtennisverein, dem Dorfförderverein, dem Feuerwehrförderverein sowie dem Dorftreff genutzt wird. Darüber hinaus gibt es in Schönborn auch noch einen Ponyverein sowie eine Jagdgenossenschaft. Ein Feuerwehrhaus mit geländegängigem Löschfahrzeug (Unimog) befindet sich ebenfalls im Ort sowie eine Goldschmiede, ein Gartenbaubetrieb, zwei Ponyhöfe, ein Betonkunstbau sowie eine Metzgerei (Selbstvermarktung) mit angeschlossener Gaststätte, die jede Woche donnerstags geöffnet hat. Zudem existieren hier vier bäuerliche Nebenerwerbsbetriebe. Im benachbarten Bisterschied gibt es einen Kindergarten, in Waldgrehweiler eine Grundschule. Für die Kleinen ist somit gesorgt.
An Sehenswürdigkeiten hat Schönborn einige Schmuckstücke zu bieten. Darunter die ehemalige Kaserne, die nach mehrfachem Eignerwechsel schließlich durch eine Stiftung zum thailändischen Kloster umfunktioniert wurde. Auch eine Besonderheit: Die drei ehemaligen Schulen des Ortes. Das erste Schulgebäude - ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus - wurde Anfang des 17. Jahrhunderts erbaut. Das zweite wurde 1875 erbaut und beinhaltet den Kirchenraum sowie den Glockenturm. Und das dritte Schulgebäude stammt aus dem Jahr 1936, die ehemalige Lehrerwohnung ist vermietet und das Haus wurde in den 1970er Jahren zum Dorfgemeinschaftshaus ausgebaut. Das Objekt wurde in den vergangenen Jahren fast komplett renoviert und ist mit einem Sportboden sowie einem Spielplatz ausgestattet.
Es gibt eine Theatergruppe, gemeinsam werden Feste ausgerichtet wie etwa das berühmte Latwergfest alle zwei Jahre oder die Weihnachtsfeier der Gemeinde und der Vatertag. Freiwillige Paten kümmern sich um die Pflege von Pflanzbeeten, regelmäßig werden Arbeitseinsätze im Bereich der Friedhofspflege oder beim Heckenschneiden durchgeführt. Und auch der Förderverein unterstützt die Gemeinde, beispielsweise bei der Renovierung des Jugendraumes.
Schönborn in der Sendung "Hierzuland"
Stand: 1.7.2020, 14:52 Uhr, Autor/in: SWR Fernsehen