Niedermoschel
In einer herrlichen Landschaft eingebettet liegt die Gemeinde Niedermoschel. Der Ort entstand vermutlich während dem 8. Jahrhundert. Niedermoschel wurde, wie viele andere Orte im Alsenztal auch, von den Franken gegründet, als dies sich in der Nordpfalz niederließen. In der Gemeinde gibt es ein Bauunternehmen, ein Ingenieurbüro und die Lewenstein Gruppe. Auch einen Angelverein sowie einen Sportverein mit Abteilungen wie Fußball und Theater hat die Gemeinde zu bieten. Die Laienspielgruppe „Lewenstein“ durfte 2019 sogar ihr 40-jähriges Bestehen feiern.
Kennzeichen der Gemeinde Niedermoschel ist die Burgruine Löwenstein, auch Lewenstein genannt. Das von Wolfram IV, einem Sohn von Wolfram II von Stein, um 1180 erbaute Ritterhaus war Stammsitz des nach ihm benannten Geschlechts. 1525 fiel die Burg dem Deutschen Bauernkrieg zum Opfer. Der folgende Pfälzische Erbfolgekrieg führte 1689 dann zu einer endgültigen Zerstörung – danach wurden die Überreste der Burg dem Verfall überlassen. Heute sind unter anderem noch die 4 Meter hohen Mauerreste eines Wohnturms zu sehen, sowie zwei Seitenwände des ehemaligen Rittersaales mit jeweils 13 und 16 Meter Höhe, wodurch sich die damalige Größe des Baus nur noch erahnen lässt.
Die protestantische Kirche im Ort wurde 1747 im spätbarocken Stil erbaut und ist ein Nachfolgebau einer mittelalterlichen Kirche aus dem Jahr 1353, welche damals als Grabstätte für die Herren von Lewenstein diente. Im Inneren der heutigen Kirche befindet sich noch eine Gedenkplatte für Ritter Johann IV. von Lewenstein. Die Orgel in dem relativ schlichten Bau wurde im Jahre 1891 von den deutschlandweit bekannten Gebrüdern Stumm als deren letztes Werk gebaut. 1989 wurde die Kirche umfassend renoviert.
Über 500 Jahre lang baute man in der Nord-und Westpfalz Quecksilber ab. Im 18. Jahrhundert, der zweiten Blütezeit des Nordpfälzer Bergbaus, standen sogenannte „Pochwerke“ in Niedermoschel und der Umgebung. In diesen wurden damals die Erzbrocken, welche aus dem Stollen abgebaut wurden, zerkleinert, damit daraus später Quecksilber gewonnen werden konnte. Das Bergbaumuseum im Dorfgemeinschaftshaus dokumentiert den regionalen Bergbau und den Abbau von Quecksilber, Silber und Kohle anhand zahlreicher Exponate. Außerdem zeigt das Museum eine Sammlung von Fotos zum Dorfleben von 1900 bis heute.
Das ortsansässige Weingut „Burg Löwenstein“ von Ortsbürgermeister Gunther Keller ist bereits seit vier Generationen im Familienbesitz. Neben einem breiten Angebot an Weinen werden in der Edelbrennerei verschiedenste Obstedelbrände und Liköre hergestellt. Familie Keller richtet das ganze Jahr über Weinproben, Weinbergwanderungen und weitere Veranstaltungen aus.
Niedermoschel in der Sendung "Hierzuland"
Stand: 13.8.2018, 14:34 Uhr, Autor/in: SWR Fernsehen